Vom 11.07.2022 bis zum 13.07.2022 fand im Lyonel-Feininger-Gymnasium die Projektwoche statt. Die unzähligen Projekte konnte man sowohl in Buttelstedt als auch in Mellingen besuchen. Darunter waren Projekte zu Sprachen und Schrift, Handwerk und Technik, sowie Sport und Kunst. Geleitet wurden die Projekte von den Lehrern unserer Schule, Freiwilligen und Freunden und sogar einigen Schülern.

Das vielfältige und abwechslungsreiche Angebot gab allen Schülern die Möglichkeit, sich einen Workshop entsprechend ihrer Interessen zu suchen. Tanzinteressierte Schülerinnen und Schüler konnten sich mit Hip Hop und Showdance oder mit Ausdruckstanz von Pina Bausch beschäftigen. Die Schüler, die sich für Kunst interessieren, hatten eine große Auswahl zur Verfügung. Ein Projekt von vielen war das Projekt „Gefunden – Gezeichnet – Gedruckt“. Ein weiteres Kunstprojekt beschäftigte sich mit der Kirche in Mellingen.

Für Kinder und Jugendliche, die sich sportlich betätigen wollten, gab es Projekte wie Volleyball, eine Fahrradtour, Rettungsschwimmen, Yoga oder Dart. Handwerklich interessierte Schüler konnten in einem Projekt Körbe flechten oder Bänke für den Schulhof bauen oder im Upcycling-Projekt zwei Strandkörbe und ein Bücherregal, sowie ein Hochbeet für die Grundschule. Für sprachinteressierte Schüler gab es ein Projekt über romanische Sprachen und ein Schreibprojekt. Wer ein bisschen mehr nachdenken oder überlegen wollte, konnte dies in den Projekten Schach oder Skat tun. Schüler, die sich für Technik interessieren, konnten einen Lego-Roboter bauen und programmieren oder bei Herrn Prof. Dr. Ing. Christian Döbel einen Regler für ein selberfahrendes Auto entwickeln. Wer wissen wollte, wie man sich ohne Worte verständigen kann, konnte die Gebärdensprache erlernen.

Zwei Geocaching-Projektgruppen durchstreiften zudem die nähere Umgebung von Mellingen auf der Suche nach verborgenen Schätzen.

Es war für alle ein gelungener Schuljahresabschluss.

Projekt 1: Hip Hop und Showdance

Als wir die Turnhalle betraten, hörten wir die Musik ganz deutlich, aber das war nicht alles, auch das rhythmische Tapsen der Sportschuhe auf dem Turnhallenboden war deutlich zu hören. Nach dem ersten Choreografie-Abschnitt und einer kurzen Pause begannen sich alle zu dehnen. Geleitet wird das Projekt von einer jungen Frau, mit der wir am Ende ein Interview führten, Anna Peters. Ihre Dehnübungen waren alle sehr kreativ gestaltet, aber auch relativ anstrengend, wie man sehen konnte.

Interview mit der Tanzlehrerin Anna Peters

Frage: Wie sind Sie zu Hip Hop und Showdance gekommen?

Anna: Ich tanze bereits seit ich fünf bin. Begonnen habe ich mit Ballett, später dann auf der Tanzschule in Weimar begann ich Hip Hop und auch Showdance zu tanzen. Meine Eltern sind beide beruflich Tanzlehrer, mein Vater unterrichtet Partnertanz  und meine Mutter macht ebenfalls Showdance.

Frage: Wie lange tanzen Sie schon Hip Hop und Showdance?

Anna: Ich tanze seit etwa 13 Jahren. Mit dem Unterrichten habe ich vor drei bis vier Jahren begonnen.

Frage: Wieso betreuen Sie ein Projekt in der Projektwoche einer Schule, wie kam es dazu?

Anna: Axel, ein ehemaliger Schüler an dieser Schule, war bei meinem Vater Tanzschüler, daher kannten wir uns. Als er mich letztens fragte, ob ich Bock hätte, etwas Geld zu verdienen, stimmte ich natürlich zu. Jetzt bin ich in dieser Projektwoche als Tanzlehrerin  tätig.

Frage: Wozu benötigen Sie denn das Geld, haben Sie bestimmte Pläne damit?

Anna: Ich versuche Geld für eine Reise nach Afrika zu sparen. Ich möchte den Kindern dort in einer Organisation  helfen.

Frage: Sie nehmen sich doch gerade ein Jahr Auszeit, was möchten Sie denn dann studieren?

Anna: Ich habe vor, Lehramt Sport und Kunst zu studieren.

Frage: Sie haben in ihrer Aufwärmungsrunde sehr viele kreative Übungen eingebaut, haben Sie sich diese Übungen alle selbst ausgedacht?

Anna: Tatsächlich nicht, die meisten Übungen habe ich von meinen Trainern übernommen.

Frage: Warum haben Sie mit dem Tanzen begonnen, war das, weil ihre Eltern Tanzlehrer waren oder gab es andere Gründe?

Anna: Tatsächlich habe ich wegen der coolen Kostüme, die ich auch gerne tragen wollte, angefangen zu tanzen.

Frage: Meinen sie, dass Tanzen nur etwas für Mädchen ist oder dass auch etwas für Jungen ist?

Anna: Meiner Meinung nach ist es vor allem etwas für Mädchen, aber natürlich gibt es auch Tänze für Jungen. Grundsätzlich können aber alle Hip Hop und Showdance machen.

Frage: Vielen Dank für das Gespräch.

Projekt 7: „Yoga“ bei Frau Hosse und Frau Christ

Als wir in den Raum kamen, erblickten wir sehr freundliche Gesichter. Als erstes haben wir sie gefragt, welche Übungen (Stellungen) ihnen am besten gefallen, u. a.  waren das Stellungen wie der Adler, der Baum oder der Stuhl. Damit wir uns ein besseres Bild von Yoga machen konnten, durften wir es selbst probieren. Es ist schwieriger als man denkt. Man benötigt extrem viel Körperspannung und Kraft. Sie mussten nicht viel sagen, die Körpersprache sagte mehr als tausend Worte.

Projekt 7/2: „Yoga und Entspannung“ bei Frau Breunung

Wir kamen die Treppe hoch und hörten die leise Entspannungsmusik. Als wir in den Raum traten, waren wir überrascht, wie viele Kinder darin waren, denn alle konzentrierten sich und es war sehr angenehm im Klassenraum. Sie haben viele entspannte Sachen gemacht, z.B. gespielt. Viele Mädchen aber auch ein paar Jungs haben meditierende Bilder auf kleine Leinwände gemalt. Uns kam es so vor, als ob niemand da war, so ruhig war es. Es war ein wundervolles und ausgeglichenes Arbeitsklima. Alle haben ihren Geist schweifen lassen und konnten sich entspannen. Ommmmmm…

Projekt 10: „Kirche“ bei Frau Reichardt

Das Projekt „Kirche“ bei Frau Reichardt beschäftigt sich mit der Kirche in Mellingen. Interessierte Schüler konnten dabei erkunden, was Feininger vor mehr als 100 Jahren in dieser Kirche sah. Zusammen mit Studenten der Bauhaus-Universität Weimar gehen sie den Fragen nach, wie die Kirche heute im Gegensatz zu Feiningers Zeit wirkt, was diese Kirche für uns bedeutet und was sie so besonders macht, dass Feininger sie als Motiv nahm. Dabei erstellte jede/r Schüler/in ein eigenes Projektbuch, in dem eigene Zeichnungen verewigt werden. Unter dem Satz „Der Weg ist das Ziel.“ betrachten sie das Gelände um die Kirche genauer.

Projekt 11: „Romanische Sprachen“ bei Frau Palladino

Als wir am Montag den Raum betraten, begrüßte uns eine nette und freundliche Gruppe. Wir wurden direkt herzlich aufgenommen. Sie beantworteten uns alle Fragen. Am ersten Tag besprachen sie die Gemeinsamkeiten der romanischen Sprachen. Danach kam es zu dem geschichtlichen Teil, welcher die Entstehungsgeschichte der romanischen Sprachen beinhaltete. Sie beschäftigten sich vor allem mit Latein und Italienisch. Unter anderem haben sie die Zahlen auf Italienisch, Latein und Französisch verglichen. Am Dienstag lernten sie, wie man eine Bestellung im Café tätigt. Am Mittwoch fertigten sie eine Menükarte auf Italienisch an und sahen den Film „Pinocchio“ auf Italienisch.

Projekt 20: ,,Fotografieren“ bei Frau Scharfe und Herrn Krasmann

Wir betraten den Raum 003 und erblickten eine übersichtliche Gruppe sowie die Projektleiter. Das Erste, was wir bemerkten, war, dass ein sehr freundliches Arbeitsklima herrschte. Am Anfang wurde besprochen, was man alles fotografieren kann, was es für verschiedene Perspektiven gibt und wie gewisse Arten von Fotos genannt werden können. Es war ein sehr lockeres Verhältnis und zusammen wurde auch mal über lustige Aussagen gelacht. Unter anderem wurde natürlich auch über Hilfsmittel oder die Geschichte dahinter gesprochen. Ein wichtiger Punkt dabei war der „Goldene Schnitt“. Alle Schüler hatten eine eigene Kamera mit dabei. Am Ende der Präsentation bekommen alle ihren Arbeitsauftrag, der darin bestand sich für ein Thema zu entscheiden. Dieses sollte danach fotografiert werden. Zu dem passendem Thema sollten die Bilder unter anderem mit Filtern bearbeitet werden.

Projekt 22/40 „Gefunden – Gezeichnet – Gedruckt“ bei Frau Kloth und Frau Wölke

Das Projekt „Gefunden – Gezeichnet – Gedruckt“ fand von Montag bis Mittwoch an verschiedenen Stellen in Mellingen statt. Die Kunstlehrerinnen Frau Kloth und Frau Wölke erfreuten sich an reger Beteiligung der Klassen 5 und 6, sowie 9 bis 11. Verschiedene Motive, wie z.B. der Schenkbrunnen in Mellingen, dienten den Künstlern dazu, in selbstständiger Arbeit ihre eigene Mal- und Zeichenweise zu entfalten. Wir haben sie dann eine Weile auf ihrem Weg von der Ilm zum Schenkbrunnen  begleitet. Einige Schüler/innen haben begeistert von ihrem Projekt erzählt und uns ihre Ergebnisse gezeigt. Am Brunnen angekommen, wurden die Feldstaffeleien wieder aufgestellt und es wurde losgezeichnet. Frau Kloth hat uns dann berichtet, dass die Kunstwerke mittels verschiedener Techniken auf Druckplatten übertragen werden.  Die gedruckten Werke werden anschließend in einer Ausstellung präsentiert. Am Mittwoch haben die Künstler dann begonnen zu drucken. Mittels Kartondruck und Monotypie haben sie ihre Kunstwerke dann auf Papier gedruckt.

Projekt 23: „Volleyball“ bei Herrn Hausknecht und Frau Eppler

Am Montag ist die Volleyball-Gruppe gemeinsam mit ihren Lehrern zu einem Privatsportplatz in Mellingen gewandert. Zuerst haben sie sich der Erwärmung gewidmet. Die Erwärmung war nach Aussagen eines Schülers und einer Schülerin „sehr, sehr anstrengend aufgrund der hohen Temperaturen“. Die Schüler lobten ihren Lehrer Herrn Hausknecht, da er die Erwärmung sehr schön, aber auch anstrengend gestaltet hat. Später haben sie sich in drei Gruppen aufgeteilt und im Round Robin System (jeder gegen jeden) gespielt. Es gab sehr viele spannende Spiele, einige die länger dauerten oder einige die sehr zügig vorbei gingen. In einem Match war es sogar der Fall, dass ein Team 18:0 gewonnen hat. Nach den anstrengenden Spielen wurden erst einmal die Unterschiede zwischen Beachvolleyball und Volleyball erklärt, da man dies für den nächsten Tag brauchte. Am Dienstag sind sie gut genährt mit dem Bus nach Großschwabhausen gefahren. Dort haben sie 2 gegen 2 im Beachvolleyball-Prinzip gespielt. Zum Schluss haben sie noch den Angriffsschlag gelernt. Am Mittwoch hatte die Gruppe einen weiten Weg vor sich. Sie sind gemeinsam mit ihren Lehrern nach Jena zu einem Volleyballplatz gefahren, um dort Beachvolleyball zu spielen. Damit gingen anstrengende Volleyballtage vorbei.

Projekt 26: „Das Leben tanzen“ bei Frau Jäger

Das Projekt fand unter der Leitung von Frau Jäger in der alten Schule in Mellingen statt. Wir haben sie zu Anfang kurz über die Idee hinter dem Projekt interviewt. Ihr Vorbild war dabei das Tanztheater Wuppertal, allen voran die Tanzpädagogin Pina Bausch, die das Tanztheater in Deutschland populär gemacht hat. Sie verband Theaterspiel und Tanz. Szenen aus dem Leben  und Emotionen bilden den Kern des Projekts zum Ausdruckstanz. Mit viel Leidenschaft lehrte Frau Jäger den Teilnehmern des Projekts eine Choreographie im Stil des „Modern Dance“, die den Gegensatz zwischen Freude und Depressionen beschreibt.

Projekt 30: „ Schach und Go“ bei Herrn Binar

Manchmal hat man das Vorurteil, Schach sei langweilig und würde keinen Spaß machen. Als wir jedoch den Raum betraten, spürte man direkt diese Freude und es wirkte nicht langweilig auf einen. Es war zwar eine etwas überschaubare Gruppe, aber das machte nichts. Die Schüler gaben sich untereinander Tipps, was man verbessern könnte. Wenn dies so ist, hat man doch alles richtig gemacht.

Text und Bild: Luise Röder, Matilda Rommel, Sarah Barth, Liselotte Hummert, Lisa Awege, Johannes Franke