Mit 2537 anderen Schulen deutschlandweit und 45 in Thüringen hat das Lyonel-Feininger-Gymnasium Buttelstedt/Mellingen nun noch eines mehr gemeinsam: Seit gestern darf sich das Gymnasium offiziell "Schule ohne Rassismus Schule mit Courage" nennen.
Bereits im vergangenen Schuljahr warb die Schülervertretung am Feininger-Gymnasium dafür, sich beim Trägerverein "Aktion Courage" in Berlin um den Titel zu bewerben. Um sich "Schule ohne Rassismus" nennen zu dürfen, müssen mindestens 70 Prozent aller Mitglieder einer Schulgemeinschaft also Schüler, Lehrer sowie alle weiteren pädagogischen und technischen Mitarbeiter eine Selbstverpflichtung leisten.
Christine Lieberknecht übernahm Patenschaft
Mit ihrer Unterschrift stehen sie dafür ein, Menschen nicht auszugrenzen, zu diskriminieren oder ihnen Gewalt anzutun außerdem dafür, nicht wegzuschauen, wenn andere das versuchen. 387 Unterschriften trugen die Schülervertreter in Mellingen und Buttelstedt zusammen, was 72,7 Prozent aller Stimmen an der Schule entspricht. Als Patin ihres Vorhabens gewannen sie Thüringens Ministerpräsidentin a.D., Christine Lieberknecht. Eine weitere Voraussetzung für den Titelerwerb, mindestens einmal im Jahr ein Projekt zum Thema auszurichten, mussten die Feininger-Gymnasiasten nichterst neu initiieren. Ohnehin finden hier regelmäßig Zeitzeugengespräche statt. Anlässlich des 100. Geburtstages von Stephan é Hessel gab es mehrere Unterrichtsprojekte, auch die Ausstellung der Maria-Pawlowna-Gesellschaft über den Buchenwald-Ãœberlebenden und bedeutenden Diplomaten wurde im Gymnasium gezeigt. Ausbildung von Streitschlichtern Ein Besuch der Gedenkstätte Buchenwald ist in Mellingen im Lehr- und Lernplan der 9. Klasse etabliert. Im Geschichts-, Deutsch-, Sozialkunde- und Fremdsprachenunterricht findet sich das Thema ebenso wieder. Nicht zuletzt werden am Gymnasium jährlich Streitschlichter ausgebildet, die ebenfalls zu einem toleranten Umgang miteinander beitragen.
Jens Lehnert / 27.10.17 (Thüringer Allgemeine)