Mellingen. Ein symbolischer Spendenscheck über 350 Euro und eine Kiste Obst: Die Geschenke packte am Donnerstag Felix Kalbe in den Auto-Kofferraum. Überreicht bekommen hatte sie der Mitarbeiter des Kinderhospizes Mitteldeutschland im Lyonel-Feininger-Gymnasium Mellingen – es handelt sich zum Großteil um die Erlöse der Schülerchor-Auftritte auf dem Bauernmarkt der Direktvermarkter.
Für die Kinder und Jugendlichen um Musiklehrerin Beate Drysz waren diese spontanen Konzerte die einzige Chance, ihr mit viel Liebe und Fleiß einstudiertes WeihnachtsProgramm aufzuführen.
Die Schulchor-Konzerte in der Mellinger Kirche, Tradition seit mehr als zehn Jahren, hatten in Corona-Zeiten keine Chance. Also entschlossen sich die Schüler zu spontanen Gastspielen auf dem Marktgelände der Agrargenossenschaft. Sie brachten Technik und Instrumente mit, stellten sich in eine Ecke, die genügend Abstand zum Publikum erlaubte. Am ersten Wochenende sangen die Zehnt- bis Zwölftklässler, am zweiten die Jüngeren in zwei Gruppen.
Am Ende des Programms gingen die Schüler mit Spendenboxen herum und sammelten Geld ein – 690 Euro ergab am Ende der Kassensturz. 250 waren zur Spende an das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz vorgesehen, 50 bekamen die aktuellen Abiturienten für ihre Abschlussfeierlichkeiten. Für den Rest kauft die Schule neue Instrumente – vier Cajon-Trommeln. Auf eine E-Mail von Schulleiterin Birgit Licht gab das Lehrerkollegium weitere 100 Euro. Die Spendensumme beläuft sich auf 350 Euro.
Das Hospiz mit seinen zwölf Plätzen kann jeden Cent gebrauchen: Die jährliche Finanzierungslücke, die mit Spenden geschlossen werden muss, beträgt rund 1,8 Millionen Euro. Die Mellinger Schulsekretärin Heidrun Berger spendete wie in jedem Jahr auch diesmal 250 Euro dorthin, die Klasse 5-III des Gymnasiums weitere 100. Die große Kiste mit Obst für die Hospiz-Bewohner bezahlte Birgit Licht.
Thüringer Allgemeine (Apolda) | 14 Jan 2022 | Artikel und Bild von Michael Grübner |
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