Am 15.05.2025 unternahmen wir, die Klasse 9/1, eine etwa einstündige Exkursion innerhalb des Ortes Berlstedt. Eine Mitarbeiterin des Heimatvereins Berlstedt, Frau Bube, führte uns dabei zu verschiedenen Stationen des ehemaligen KZ-Außenlagers, das sich während des Zweiten Weltkriegs in Berlstedt befand.
Zu Beginn erklärte sie, dass damals allen Menschen im Ort bewusst war, dass es hier ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald gab und man konnte es mit einer Genehmigung sogar betreten, um Ziegel abzuholen. Dies wurde allerdings stark bewacht. Die Häftlinge wurden vom Hauptlager Buchenwald nach Berlstedt gebracht. Laut ihrer Aussage liefen sogar Kinder aus dem Ort teilweise mit, wenn Häftlinge vom Buchenwald nach Berlstedt gelaufen kamen.
Die Häftlinge waren in einem Bereich untergebracht, wo heute unsere Schule steht. Sie arbeiteten in der nahegelegenen Ziegelei unter extremen Bedingungen. Aufgrund der hohen körperlichen Belastung wurden sie oft schnell erschöpft und zurück nach Buchenwald gebracht, wo sie andere schwere körperliche Arbeit vollbringen mussten. Im Außenlager wurden sie sofort durch neue Gefangene ersetzt.
Die Führerin zeigte uns historische Pläne und Luftaufnahmen des Lagers. Diese veranschaulichten, wie das Gelände damals aussah und genutzt wurde.
Nach Kriegsende wurden Maschinen und Ausrüstungen aus der Ziegelei von der Sowjetunion konfisziert. Zum Schluss erzählte sie noch einige kurze persönliche Geschichten über Einzelschicksale von Häftlingen.
Wir danken Frau Bube vom Berlstedter Heimatverein für die informative Führung und die Einblicke in die Berlstedter Geschichte.
Text und Fotos: Helene Lenzer, 9/1

